Albrecht-Dürer-Haus

Unter dem Motto „Zurück zu Dürer“ präsentiert das Albrecht-Dürer-Haus die Wohn- und Arbeitsstätte des Künstlers Albrecht Dürer (1471-1528). Eine besondere Attraktion ist die Maler- und Druckwerkstatt der Dürer-Zeit, in der künstlerische Techniken vorgeführt werden. Durchs Haus führt die Hausherrin höchstpersönlich: „Agnes Dürer“ berichtet über Kopfhörer in fünf Sprachen vom Alltagsleben im Künstlerhaushalt. Zu festen Terminen bietet sie in Gestalt einer historisch gewandeten Schauspielerin Führungen für Erwachsene oder Kinder an.

Frauenkirche

Kaiser Karl IV. ließ die Frauenkirche 1355 bis 1358 anstelle der abgerissenen Synagoge des ehemaligen Judenviertels (Pogrom 1349) die erste gotische Hallenkirche Frankens, als dreischiffige kaiserliche Hofkapelle errichten. Vermutlich führte Peter Parler, Baumeister des Prager Veitsdomes, den Bau aus. 1361 wurden hier zur Taufe des Thronfolgers Wenzel erstmals die Reichskleinodien der Öffentlichkeit gezeigt. Das „Männleinlaufen“ (12 Uhr mittags), 1509 von Sebastian Lindenast und Georg Heuß geschaffen, erinnert an die Verkündung der Goldenen Bulle von 1356: Sieben Kurfürsten huldigen dem thronenden Kaiser Karl IV. Den Hauptaltar bildet der bis 1487 als Hochaltar in der Augustinerkirche stehende Tucheraltar. Unter den meist aus der Dominikaner- und Augustinerkirche stammenden Epitaphien und Tafelgemälden befinden sich Werke von Adam Kraft (Peringsdörferepitaph) und Michael Wolgemut. 1816 wurde die Frauenkirche der katholischen

Ehekarussell

Das Ehekarussell wurde 1984 direkt vor dem Weißen Turm errichtet. Das von Jürgen Weber gestaltete Werk nimmt Bezug auf das Gedicht „Das bittersüße eheliche Leben“ von Hans Sachs, der die Ehe von der ersten glühenden Liebe über den zehrenden Ehestreit bis hin zum Totenbett mit drastischen Worten schildert. In den Plastiken des Brunnens spiegelt sich der Text in seiner ganzen Schönheit und Schaurigkeit wieder, während Hans Sachs tanzend über einem Bock und einer jungfräulichen Schönheit dargestellt wird. Bei seiner Aufstellung im Sommer 1984 löste das Ehekarussell aufgrund der drastischen Darstellungsform sowie der hohen Gesamtkosten heftige Kontroversen im Stadtrat, in den Medien und in der Bevölkerung aus.

Schöner Brunnen

Von 1389 bis 1396 vom Parlier und Steinmetz Heinrich Beheim erbaut. Die 19 Meter hohe Steinpyramide wächst wie eine gotische Kirchturmspitze aus einem achtseitigen Becken und verjüngt sich über drei Stufen bis zur Kreuzblume. In vier Reihen stehen vierzig Steinfiguren, allesamt bedeutende Werke des 14. Jahrhunderts, die das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches repräsentieren: unten die Allegorien der Philosophie und der Freien Künste, in der Mitte die Evangelisten und die lateinischen Kirchenväter, in der dritten Reihe die sieben Kurfürsten und die neun Helden, oben Moses und die sieben Propheten.
Das Schutzgitter um den Brunnentrog wurde 1587 von Paulus Kühn aus Augsburg geschmiedet. 1902 wurde es von Albert Leipold instand gesetzt und mit dem bekannten drehbaren Ring versehen. Vom weichen Sandstein des Originals sind nur Teile im
Germanischen Nationalmuseum erhalten. 1897 bis 1902 wurde das Sandsteinmaterial durch Muschelkalk ersetzt.

Altes Rathaus

Als „Altes Rathaus“ werden alle Bauten bezeichnet, die vom 14. bis zum 17. Jahrhundert zwischen Rathausplatz, Rathausgässchen und Theresienstraße entstanden sind. Der so genannte Wolffsche Bau wurde von 1617 bis 1622 anstelle gotischer Bauten nach den Plänen von Jakob Wolff d. J. errichtet. Die nach dem Vorbild italienischer Palastarchitektur klassisch gegliederte, dreigeschossige Westfassade, gegenüber dem Ostchor der Sebalduskirche, prägt bis heute das Stadtbild.

Handwerkerhof

Die Nürnberger Sehenswürdigkeit mit dem besonderen Flair. Mitten in der Nürnberger City, umrahmt von Türmen und Mauern der mittelalterlichen Stadtbefestigung, lädt der „Handwerkerhof“ alle Nürnberg-Gäste zu einem erlebnisreichen Bummel ein. Die „kleine Stadt am Königstor“ gegenüber dem Hauptbahnhof bietet traditionelle Handwerkskunst und fränkische Gastlichkeit vor reizvoller Kulisse. Erstaunlich, was es in den kleinen Werkstätten, Läden und Gässchen alles zu entdecken gibt: Handwerker wie Zinngießer, Täschner, Glasschleifer, Töpfer, Wachskünstler, Gold- und Silberschmied, Glasmaler, Lebkuchenbäcker und Puppenmacher haben in bildschönen Fachwerkhäusern ihre Werkstätten eingerichtet und zeigen ihr Können.
Gastlichkeit und fränkische Gemütlichkeit sind auch im Handwerkerhof zu Hause: Zu den berühmten Nürnberger Bratwürsten oder anderen deftigen fränkischen Spezialitäten empfiehlt sich ein frisches Nürnberger Bier oder ein Glas Frankenwein.

Kaiserburg

Hoch über der Stadt thront das Wahrzeichen Nürnbergs, die Kaiserburg. Die Burg, in der von 1050 bis 1571 alle Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zeitweise residierten, gehört zu den bedeutendsten Kaiserpfalzen des Mittelalters. Zu besichtigen sind der Palas (Hauptgebäude) mit den reich ausgestatteten Kaiserzimmern, die romanische Doppelkapelle, der Tiefe Brunnen und der Sinwellturm sowie eine umfangreiche Sammlung von Waffen und Geräten.

Mauthalle

Die Mauthalle wurde 1498 bis 1502 von Hans Beheim d. Ä. auf dem vorletzten Stadtgraben als reichsstädtisches Kornhaus erbaut.
Der dreigeschossige Sandsteinbau mit fünfgeschossigem Dacherker war an den Schmalseiten mit Wagen befahrbar. Zum Transport ins Innere dienten Aufzugsluken über den Giebelachsen und an den Traufseiten. 1571/72 zog das reichsstädtische Zoll- und Waagamt ins Gebäude ein. 1896 verkaufte der bayerische Staat die bis dahin von der Zollverwaltung genutzte Mauthalle an die Heilig-Geist-Spital-Stiftung und die ebenfalls von der Stadt Nürnberg verwaltete Landalmosenamtsstiftung. Das 1897/98 zu einem Geschäftshaus umgestaltete Gebäude brannte 1945 völlig aus und wurde 1951 bis 1953 in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Heute ist in dem von 26 Säulen gestützten Keller eine Gaststätte mit eigener Kleinbrauerei untergebracht.

Gänsemännchenbrunnen

Der Gänsemännchenbrunnen ist heute gegenüber dem Rathaus zu finden, bis 1945 stand er am Obstmarkt. In der Mitte einer neueren Brunnenschale aus Granit befindet sich die volkstümliche Bronzefigur des Gänsemännchens, eines der bekanntesten Werke der kleinfigürlichen Bronzekunst in Nürnberg. Ein schmiedeeisernes Renaissancegitter umgibt die Granitschale. Die Brunnenfigur zeigt einen Bauern aus dem Knoblauchsland in modischer Kleidung des 16. Jahrhunderts, der unter jedem Arm eine Gans hält, wobei die Tierschnäbel als Wasserspeier dienen. Ein Modell des Gänsemännchens aus Lindenholz befindet sich im Stadtmuseum Fembohaus. Der Brunnen wurde um 1550 wahrscheinlich im städtischen Auftrag geschaffen, die näheren Begleitumstände sind nicht bekannt. Der Entwurf wird dem Bildschnitzer Hans Peisser zugeschrieben, der Guß stammt von Pankraz Labenwolf.

Heilig-Geist-Spital

Das Heilig-Geist-Spital wurde 1332 bis 1339 als Stiftung des reichen Patriziers Konrad Groß (Reichsschultheiß) für Alte und Bedürftige errichtet und gilt als die umfangreichste Stiftung einer Einzelperson im Reich vor 1500.
Ab 1500 wurde es nach Entwürfen Hans Beheims d. Ä. mit „Sude“ und „Bau“ über die Pegnitz erweitert. Erhalten sind Sudenprediger- und Verwalterhaus längs des südlichen Pegnitzarms und die Nordwand der ehemaligen Spitalkirche mit polygonalem Dachreiter (Hans-Sachs-Platz). In der nicht wiederhergestellten Kapelle wurden von 1424 bis 1796 die Reichskleinodien aufbewahrt. Im Hanselhof befindet sich die älteste große Gussplastik Nürnbergs (um 1380, Original im Germanischen Nationalmuseum). Der Kreuzigungshof birgt die Hauptteile von Adam Krafts Kalvarienberg (um 1506/08) und die Tischgräber der Stifter Konrad Groß (gestorben 1356) und Herdegen Valzner (gestorben 1423). Heute dient das Heilig-Geist-Spital als städtisches Seniorenheim.

Henkersteg

Der Henkersteg wurde 1457 als Holzsteg errichtet. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wohnte im Turm und dem gedeckten Holzsteg über der Pegnitz der Henker. Nach dem Hochwasser von 1595 wurden drei Stadtmauerbögen über dem südlichen Pegnitzarm abgerissen und durch den hölzernen, Ziegel gedeckten Henkersteg (1954 rekonstruiert) ersetzt.
Der Scharfrichter musste innerhalb der Stadt abgesondert wohnen, da seine Tätigkeit als „unehrlich“ angesehen wurde. So vermieden die Bürger bis zur Zeit der Aufklärung jeglichen körperlichen Kontakt mit dem Henker, um nicht aus der christlichen Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden.

Staatstheater

Das Staatstheater Nürnberg zählt mit über 500 Mitarbeitern aus mehr als 30 Nationen zu den großen 3-Sparten-Häusern in Deutschland. Das Opernhaus wurde 1905 errichtet und gehört zu den schönsten Theaterbauten Deutschlands. Jedes Jahr im September findet hier der Nürnberger Opernball statt. 1959 erfolgte die Erweiterung durch den Bau des Schauspielhauses mit den Kammerspielen. Mittlerweile ist mit der so genannten „Blue Box“ noch eine Bühne hinzugekommen, auf der vor allem Uraufführungen Raum finden.Den Namen Staatstheater Nürnberg trägt das Haus seit dem Jahr 2003. Seitdem sind der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg gemeinsame Träger des vormaligen Theaters Nürnberg.

St. Lorenz

Der Baubeginn der hochgotischen Basilika liegt zwischen 1243 und 1315. Die mit Rosetten geschmückte Westfassade zwischen dem Turmpaar ist durch die Wappenallianz zwischen Karl IV. und seiner dritten Gemahlin Anna von Schweidnitz, die 1353 heirateten, datiert. Schon während der Bauzeit ergaben sich Planänderungen zur Einbeziehung von Seitenkapellen zwischen den Strebepfeilervorlagen der Seitenschiffe (1391) und Emporeinbauten über den Seitenportalen. 1439 bis 1477 wurde der gewaltige spätgotische Hallenchor erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Lorenzkirche schwer beschädigt. Ab 1945 erfolgte der Wiederaufbau unter Leitung von Julius Lincke (Wiederweihe am 10. August 1952). Von der Ausstattung verdienen neben zahlreichen Epitaphien, Stein- und Holzplastiken, besonders das Sakramentshaus von Adam Kraft (1493/96), der Engelsgruß mit zugehörigem Marienleuchter von Veit Stoß (1517/18), der Deocarusaltar (1437) und der Krellaltar (1483) Beachtung. Die Kanzel ist ein Werk der Neugotik.

Tugendbrunnen

Der Erzgießer Benedikt Wurzelbauer vollendete 1589 den Tugendbrunnen als Auftragsarbeit des reichsstädtischen Rates, der damit sein Selbstverständnis dokumentieren wollte. Auf einer kreisrunden, tellerartigen Plattform sind sechs Allegorien der drei theologischen und dreier Kardinaltugenden mit ihren Attributen gruppiert: Glaube mit Kreuz und Kelch, Liebe mit zwei Kindern, Hoffnung mit dem Anker, Tapferkeit mit einem Löwen, Mäßigung mit einem Krug und Geduld mit einem Lamm. Darüber tragen Putten die beiden Wappen der Stadt Nürnberg. Die siebte der Tugenden, die Gerechtigkeit, steht mit verbundenen Augen, Schwert und Waage samt Kranich als Symbol der Wachsamkeit auf der obersten Etage der Stele. Räumlich grenzt der Brunnen den Lorenzer Platz hin zur Königsstraße ab.

Weihnachtsstadt Nürnberg

Jedes Jahr zur Adventszeit verwandelt sich Nürnberg in eine Weihnachtsstadt. Mit dem feierlichen Prolog eröffnet das Nürnberger Christkind am Freitag vor dem 1. Advent den Nürnberger Christkindlesmarkt. Mehr als zwei Millionen Menschen besuchen Jahr für Jahr den weltberühmten Weihnachtsmarkt, der 1628 erstmals schriftlich erwähnt wurde.
Als Symbolfigur des Marktes sorgt das Christkind bei rund 150 Terminen in sozialen Einrichtungen für viel Freude. Die Botschafterin Nürnbergs ist gern gesehener Gast auf Weihnachtsmärkten anderer Städte in Deutschland und im Ausland. Zu ihren Aufgaben gehören auch Auftritte in Fernsehshows, die das weihnachtliche Nürnberg häufig als stimmungsvolle Kulisse nutzen.
Nicht nur der traditionelle Christkindlesmarkt veranlasste die Deutsche Zentrale für Tourismus, Nürnberg zur „Weihnachtsstadt Nr. 1“ zu küren. Mit der Nürnberger Kinderweihnacht gibt es einen eigenen Weihnachtsmarkt mit historischen, dampfbetriebenen Fahrgeschäften und Mitmachangeboten für die kleinen Besucher.
Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen mit Kunsthandwerk und Krippen tragen wie die festliche Beleuchtung der Innenstadt zur weihnachtlichen Stimmung bei.